In der Veranstaltung am 22.3.2011 zur Fusion Langen-Bederkesa warb Bgm Krüger um das Vertrauen der Bürger. Ich als anwesender Vertreter der LINKEN verwies jedoch darauf, dass die einmaligen Entschuldungshilfen des Landes Niedersachsen teuer mit dem unumkehrbaren Verlust demokratischer Selbstverwaltungsrechte bezahlt werden müssen. So werden die 24 Orte der künftigen Stadt Wesermünde nicht nur durch erheblich weniger Ratsmitglieder (38 statt 62) vertreten, sondern sie haben auch wesentlich weniger Rechte. Die heutigen Gemeinderäte haben noch echte Entscheidungsbefugnisse. Als künftige Ortsräte bleibt ihnen nur noch die beratende Funktion.
In einem sehr polemischen Wortbeitrag unterstellte der stellvertretende Bürgermeister Lüdemann (SPD) der LINKEN erhebliche Demokratie-Defizite. In dem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass die LINKE entstanden ist, - ja, entstehen musste – weil die Hartz-IV-Partei SPD mit der Einführung der Agenda 2010 zentrale sozialdemokratische Werte verraten hat und statt Arbeitnehmerinteressen die Wunschträume der Arbeitgeberverbände verwirklichte. Auch bei der Mehrwertsteuer belog sie die Wähler. Vor den Wahlen 2005 lehnte sie sie als „Merkel-Steuer“ ab, danach erhöhte sie sie gleich um 3%.
Auch im Falle der Fusion Langen-Bederkesa betreibt Langens SPD das Geschäft der CDU. 2010 verkündete nämlich die CDU das Ziel der Verringerung der Kommunen im Landkreis Cuxhaven auf drei Riesengemeinden plus Stadt Cuxhaven. Dieser kommunalpolitische Größenwahnsinn würde den verbliebenen Rest überschaubarer kommunaler Strukturen vernichten und dürfte getrost als der größte Demokratie-Abbau in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet werden. Bgm Krüger, dem die CDU offenbar das Bürgermeisteramt im fusionierten Gebilde Wesermünde zugesagt hat, sowie seine SPD betreiben aktiv dieses Werk der Zerstörung. Die LINKE fordert eine Bürgerbefragung, damit die Bürger diesen Politikern das Vertrauen entziehen können.