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Haben Sie Vertrauen - fragen Sie Ihre Kommunalpoilitiker
Haben Sie Vertrauen - fragen Sie Ihre Kommunalpoilitiker
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 23.03.2011 16:42von soema • 38 Beiträge
Am 22.03.2011 hat der Bürgermeister der Stadt Langen interessierten Bürger/innen die Zahlen, Daten und Fakten zur geplanten Fusion vorgestellt. Die Präsentation findet sich unter www.langen.eu
Insbesondere wurde auf das Zahlenwerk hingewiesen.
Am Ende seines Vortrages bat Herr Krüger um Vertrauen in die Entscheidungskompetenz der Politik. Das will ich gerne haben und stellte daher die Frage, ob mir denn jedes Ratsmtglied den heute vorgestellten Finanzplan erklären kann. Diese Frage bejahte Herr Krüger. Also falls Sie konkrete Fragen zur Fusion und zu der Finanzplanung haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre politischen Vertreter vor Ort, denn diese können Ihnen inhaltlich auch Rede und Antwort stehen.

Informationsveranstaltungen für die Bürger/innen
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 28.03.2011 19:39von soema • 38 Beiträge
Inzwischen können SIe die Protokolle zu den Informationsveranstaltungen in Bederkesa und Langen auf der Seite der Stadt Langen herunterladen (http://www.langen.eu/magazin/artikel.php...=146&topmenu=12)
Schade nur, dass die NORDSEE-ZEITUNG in Ihrer Berichterstattung nicht die kritischen Bemerkungen veröffentlicht hat, die sich in den Protokollen wiederfinden.

RE: Einnahmen durch Übernahme von Aufgaben
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 02.04.2011 17:49von G.Boeltes • 15 Beiträge
Hier, wie angekündigt, meine Einschätzung zum Thema Fusion, "Kreisaufgaben", Mehreinahmen.
Wenn Langen und Bederkesa fusionieren, wird die neue Kommune mehr als 30.000 Einwohner haben. Die Gesetzeslage in Niedersachsen sieht vor, dass das LAND der Gemeinde bestimmte Aufgaben übertragen KANN. Kleinere Gemeinden können diese Aufgabe nicht sinnvoll übernehmen, hier werden diese Aufgaben dann vom LAND dem KREIS übertragen. Diese Aufgaben werden in der aktuellen Diskussion verkürzt als Kreisaufgaben bezeichnet. Zur ordnungsgemäßen Durchführung erhält die Gebietskörperschaft Geld vom Land.
Im Zuge der Fusion werden die Verwaltungen zusammen gelegt und neu strukturiert. Die Arbeitsgruppe, die das konzept erarbeitet hat, geht von möglichen Synergieeffekten aus. Wenn es möglich und sinvoll ist, den Bürgern zusätzliche Angebote anzubieten, das vorhandene Personal mit anderen und neuen Aufgaben zu beschäftigen, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Dafür wird u.U. eine weitere Qualifikation des vorhandenen Personals notwendig sein. Auch Neueinstellungen sind dann wahrscheinlich. In der folge würden die Personalkosten steigen. Für die vom Land übertragenen Aufgaben würde dann wie oben ausgeführt Geld fliessen. In der Summe sollte sich für die neue Stadt daraus ein finanzielles Plus ergeben.
Das mag klingen, wie die Quadratur des Kreises: die Kommune bietet mehr Leistungen für ihre Bürger, bei geringerer Belastung. Bei der Straßen Beleuchtung zeigt Langen gerade, dass das funktioniert.
Die Straßen Rad- und Fußwege werden sinvoller & heller beleuchtet, der geringerer Strombedarf kommt dem Haushalt (damit allen Bürgern der Stadt Langen) und der Umwelt zugute - und die Anlieger werden an den Kosten nicht beteiligt. das gilt woanders auch als "unmöglich"
Freundliche Grüße
Gunnar Böltes
P.S.: Bei diesem Wetter zeigt sich W-LAN von seiner besten Seite :-)

RE: Einnahmen durch Übernahme von Aufgaben
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 03.04.2011 12:36von soema • 38 Beiträge
Wenn das so einfach wär - mehr Aufgaben vom Land = mehr Einnahmen, dann sähe es finanziell bei den selbständigen Kommunen (zwischen 20.000 und 50.000 Einwohner) sicherlich besser aus.
Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihrer Rechnung nicht folgen kann. Der Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen e. V. hat im Jahr 2007 die Schuldenstände und Finanzkraft der 463 Städte, Gemeinden und Landkreise in Niedersachsachsen gegenübergestellt . Dabei kam folgendes heraus:
Kommunen bis 10.000 Einwohner
Steuern und Zuweisungen im Durchschnitt 2004 bis 2006 = 674.004.762 Euro
Schuldenstand = 1.105.163.797 Euro
fiktive Tilgungsjahre = 16 Jahre
Kommunen 10.000 bis 20.000 Einwohner
Steuern und Zuweisungen im Durchschnitt 2004 bis 2006 = 1.443.155.595 Euro
Schuldenstand = 2.020.838.172 Euro
fiktive Tilgungsjahre = 14 Jahre
Kommunen 20.000 bis 50.000 Einwohner
Steuern und Zuweisungen im Durchschnitt 2004 bis 2006 = 1.782.795.253 Euro
Schuldenstand = 2.591.246.751 Euro
fiktive Tilgungsjahre = 15 Jahre
Kommunen über 50.000 Einwohner
Steuern und Zuweisungen im Durchschnitt 2004 bis 2006 = 2.515.734.209 Euro
Schuldenstand = 5.719.504.434 Euro
fiktive Tilgungsjahre = 23 Jahre
Sie können erkennen, dass die Kommunen mit über 20.000 Einwohnern schlechter abschneiden, als die Kommunen mit unter 20.000 Einwohnern. Sie können jetzt sagen, dass diese Aufstellung nun schon etwas älter ist und inzwischen das Konnexitätsprinzip in Niedersachsen Einzug gehalten hat, doch möchte ich behaupten, dass keine Kommune durch mehr übertragene Aufgaben auch Ihren "Gewinn" steigern kann.
Link zum Bericht des Bund der Steuerzahler: Bericht des Bundes der Steuerzahler

RE: Einnahmen durch Übernahme von Aufgaben
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 03.04.2011 21:15von G.Boeltes • 15 Beiträge
Die Zahlen machen vor allem eines deutlich: die Kommunen in Niedersachsen stehen finanziell schlecht dar. Es ist leider so: die Landesregierung stattet sie zu schlecht aus.
Es gibt keine Automatismen - und niemand geht davon aus, dass es einfach wird. Darum wird sehr sorgfältig geprüft werden, welche zusätzlichen Aufgaben die neue selbstständige Gemeinde übernehmen wird wollen. Es muss sinvoll sein und darf keine zusätzlichen Kosten produzieren. Im günstigsten Fall bleibt "netto" was über. Das ist das Ziel.

RE: Einnahmen durch Übernahme von Aufgaben
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 04.04.2011 17:43von soema • 38 Beiträge
Wieso Sie die Straßenbeleuchtung ins Spiel bringen, wenn es um die finanziellen Überschüssebei der Aufgabenübernahme von Kreisaufgaben geht, vermag ich hier nicht nachzuvollziehen. Wenn Sie allerdings damit ein postives Beispiel der Arbeit der Langener Politik bringen wollten, sei es Ihnen gegönnt.
Sie stellen selber fest, dass die Zahlen des Bundes der Steuerzahler belegen, dass die Langesregierung die Kommunen finanziell schlecht ausstattet - warum also sollte es zukünftig anders sein, wenn die neue Stadt Wesermünde Aufgaben übernimmt. Sie erklären selber, dass Neueinstellungen wahrscheinlich sind, obwohl Herr Krüger in seinen Präsentationen sogar von Personaleinsparungen gesprochen hat - was ist denn nun richtig?
Ich kann immer noch nicht verstehen, wie es gehen soll, dass neue Aufgaben, mit evt. mehr Personal zu finanziellen Überschüssen führen, wenn doch die Landesregierung die Kommunen finanziell schlecht ausstattet. Warum wird die Diskussion der zu übernehmenden Kreisaufgaben eigentlich nur vom Geld abhängig gemacht? Geht es bei dieser Fusion denn nicht um die Bürger/innen? Vielleicht sollte sich die Politik fragen, welche Aufgaben tragen zu einer Verbesserung für die Bürger/innen bei und nicht - welche Aufgaben führen zur Gewinnmaximierung. Meine Befürchtung ist ohnehin die, dass die gesamte Fusion, so wie sie derzeit geplant ist, ausschließlich vor dem finanziellen Hintergrund der beiden Kommunen durchgeführt wird. Sicher argumentiert die Politik dahingehend, dass ohne Geld ohnehin nichts geht, doch hätte die Politik zur Überzeugung der Bürger/innen die Finanzen nicht so weit in den Vordergrund stellen sollen.
Die einzige Diskussion, die ansatzweise die tatsächlichen Befürchtungen der Bürger/innen aufgenommen hat, nämlich die des Verlustes der Identifikation, war die Darstellung der neuen Ortsschilder. Sowas nennt man wohl eine bildhafte Darstellung - seht her, so sehen Eure neuen Ortsschilder aus, ihr werdet also nicht eure geschichtliche Identiät verlieren. Na wenn man die Identität nur an einem Ortsschild festmacht, dann ist es mit dieser ohnehin nicht weit her.

RE: Einnahmen durch Übernahme von Aufgaben
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 04.04.2011 23:43von G.Boeltes • 15 Beiträge
Zitat
Sie stellen selber fest, dass die Zahlen des Bundes der Steuerzahler belegen, dass die Langesregierung die Kommunen finanziell schlecht ausstattet - warum also sollte es zukünftig anders sein, wenn die neue Stadt Wesermünde Aufgaben übernimmt.
Die unzureichende Finanzausstattung der (=aller) niedersächischen Kommunen wird durch den Zusammenschluss von einzelnen Kommunen nicht verändert. Für die einzelne Kommune kann sich das ganz anders darstellen. Eins meiner politischen Ziele bleibt, die Kommunen finanziell so auszustatten, dass sie Handlungsfähig sind - auf Dauer. Das ist eine Entscheidung die auf Landesebene getroffen wird. Bis dieses Ziel erreicht ist, werde ich nicht die Hände in den Schoss legen. Es gilt, dass zu tun, was vor Ort möglich ist.
Zitat
Sie erklären selber, dass Neueinstellungen wahrscheinlich sind, obwohl Herr Krüger in seinen Präsentationen sogar von Personaleinsparungen gesprochen hat - was ist denn nun richtig?
Beides stimmt. Auch in der Präsentation sind schon Mehrausgaben für das Personal vorgesehen. Angekündigt (und eingerechnet) sind Neueinstellungen und bessere Bezahlung. So werden vermutlich zusätzliche Kräfte für die Bauhöfe benötigt. Und die Bezahlung der Beschäftigten in den Kindergärten soll nach Tarif erfolgen. Die bekommen in einigen Mitgliedsgemeinden der SG Bederkesa momentan nämlich weniger.
Zitat
Ich kann immer noch nicht verstehen, wie es gehen soll, dass neue Aufgaben, mit evt. mehr Personal zu finanziellen Überschüssen führen, wenn doch die Landesregierung die Kommunen finanziell schlecht ausstattet.
Daher habe ich geschrieben:
Zitat
Das mag klingen, wie die Quadratur des Kreises: die Kommune bietet mehr Leistungen für ihre Bürger, bei geringerer Belastung. Bei der Straßenbeleuchtung zeigt Langen gerade, dass das funktioniert....
Zitat
Wieso Sie die Straßenbeleuchtung ins Spiel bringen, wenn es um die finanziellen Überschüssebei der Aufgabenübernahme von Kreisaufgaben geht, vermag ich hier nicht nachzuvollziehen. Wenn Sie allerdings damit ein postives Beispiel der Arbeit der Langener Politik bringen wollten, sei es Ihnen gegönnt.
Danke.
Sie fragen:
Zitat
Warum wird die Diskussion der zu übernehmenden Kreisaufgaben eigentlich nur vom Geld abhängig gemacht? Geht es bei dieser Fusion denn nicht um die Bürger/innen? Vielleicht sollte sich die Politik fragen, welche Aufgaben tragen zu einer Verbesserung für die Bürger/innen bei und nicht - welche Aufgaben führen zur Gewinnmaximierung.
ich hatte geschrieben:
Zitat
Wenn es möglich und sinvoll ist, den Bürgern zusätzliche Angebote anzubieten...
und
Zitat
Es muss sinvoll sein...
Mit sinnvoll meine ich u.a. Verbesserungen der Dienstleistung für die Bürger.
Zitat
Meine Befürchtung ist ohnehin die, dass die gesamte Fusion, so wie sie derzeit geplant ist, ausschließlich vor dem finanziellen Hintergrund der beiden Kommunen durchgeführt wird. Sicher argumentiert die Politik dahingehend, dass ohne Geld ohnehin nichts geht, doch hätte die Politik zur Überzeugung der Bürger/innen die Finanzen nicht so weit in den Vordergrund stellen sollen.
Strukturen sind Mittel zum Zweck. Kein Selbstzweck. Die Stadt Langen, der Landkreis Cuxhaven - das sind zwei gute Beispiele dafür. Imsumer fühlen sich oft dem Land Wursten näher, Krempel dem Sietland. Beverstedt und Hagen orientieren sich häufig Richtung Osterholz, in Osten wollen einige zum LK Stade, die Grenze zwischen Schiffdorf und Bremerhaven kann man leicht übersehen....
Die Verwaltungsstrukturen müssen den Menschen nützen und bezahlbar sein. Identifikation findet woanders statt.
Zitat
Die einzige Diskussion, die ansatzweise die tatsächlichen Befürchtungen der Bürger/innen aufgenommen hat, nämlich die des Verlustes der Identifikation, war die Darstellung der neuen Ortsschilder. Sowas nennt man wohl eine bildhafte Darstellung - seht her, so sehen Eure neuen Ortsschilder aus, ihr werdet also nicht eure geschichtliche Identiät verlieren. Na wenn man die Identität nur an einem Ortsschild festmacht, dann ist es mit dieser ohnehin nicht weit her.
Die Frage nach dem Ortschild ist eine häufig gestellte und ernsthafte Frage. Eine geschichtliche Identifikation mit der Stadt Langen habe ich bisher kaum wahrgenommen. Für die einzelnen Ortschaften sieht das ganz anders aus. Da hat die Identifikation schon viele Reformen überstanden.
Freundliche Grüße!
Gunnar Böltes

Wie soll ich denn Vertrauen haben?
in Fusion der Stadt Langen mit Bederkesa 10.04.2011 12:10von sandy12 • 2 Beiträge
Vertrauen sollen die Bürger in die Politik haben. Nur wie soll ich der Politik vertrauen, wenn die SPD Langen in Ihrer Sonderausgabe vom April 2011 der CDU/FDP vorwirft, dass dieser die Erlangung parteipolitischer Vorteile und ein schnelles Pressefotos wichtiger war als eine sorgfältige Prüfung des Fusionsplanes.
Geht es jetzt doch bei der Fusion nur um parteipolitisches Gehabe? Ist die Fusion also doch nur Mittel zum Zweck sich für die Kommunalwahl 2011 ins rechte Licht zu rücken?
Vielleicht war die CDU/FDP einfach auch nur schlauer und hat wesentlich schneller einen Überblick über den Fusionsplan bekommen, als die SPD - denn im Endeffekt kommt bei beiden dasselbe Ergebnis raus = Mit Hurra in die Fusion und bitte alles ohne die Bürger! Warum die SPD allerdings so lange für diese Entscheidung benötigt hat, erschließt sich mir leider nicht - zumal sie im Dezember 2010 eine fast komplett gegenteilige Meinung zur Fusion vertreten hat

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